EU: Niemals akzeptieren, sondern auf Vergeltungsmaßnahmen vorbereitet sein!

Am 14. erklärte Šefčović, Kommissar für Handel und wirtschaftliche Sicherheit der Europäischen Kommission, dass die EU im Falle eines Scheiterns der Handelsverhandlungen zwischen den USA und der EU bereit sei, zusätzliche Gegenzölle auf US-Importe im Wert von 72 Milliarden Euro (ca. 84 Milliarden US-Dollar) zu erheben.

Während die EU und die USA an einem Handelsabkommen arbeiten, kündigte US-Präsident Trump am 12. August an, dass ab dem 1. August ein Zoll von 30 % auf EU-Importe erhoben wird. Die Minister der EU-Mitgliedsstaaten trafen sich am 14. in Brüssel, um zu beraten, wie auf Trumps jüngste Aussage reagiert und Gegenmaßnahmen vorbereitet werden sollen.

Auf einer Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen erklärte der dänische Außenminister Rasmussen, der das Treffen leitete, dass die EU-Mitgliedsstaaten die US-Zolldrohung für „absolut inakzeptabel“ halten. Er betonte: „Wir wollen eine faire Einigung erzielen. Sollten wir jedoch auf unfaire Zölle stoßen, sollten wir zu Vergeltungsmaßnahmen bereit sein.“

Als Leiter des EU-Handelsverhandlungsteams warnte Šefčović, dass die Ankündigung der USA, 30 % Zoll auf EU-Waren zu erheben, den transatlantischen Handel und die Lieferketten ernsthaft beeinträchtigen werde. „Es ist nahezu unmöglich, den Handel im transatlantischen Verhältnis wie bisher fortzusetzen.“

Darüber hinaus erklärte Šefčović, eine der Strategien der EU im Zollstreit mit den USA bestehe darin, mit gleichgesinnten Partnern zusammenzuarbeiten und die Handelsbeziehungen zu diversifizieren. Rasmussen erwähnte zudem, dass das Handelsabkommen mit südamerikanischen Ländern und die Verhandlungen mit Indonesien diesbezüglich erfolgreiche Beispiele der EU seien.

Trotz der Enttäuschung über die US-Entscheidung ist die EU weiterhin entschlossen, das Problem durch Verhandlungen zu lösen.